Ich sitze vor dem Computer. Meine erste eigene Denksitzung. Es ist der 22. Mai 2020 und draußen ist es warm und sonnig. Ich bin neugierig und weiß nicht so recht, auf was ich mich da eingelassen habe. Ich werde warmherzig begrüßt und es folgen erklärende Worte.

Einprägsam hängen geblieben sind die folgenden Sätze: „Das Glück zu haben, nicht unterbrochen zu werden, ist gut. Erst zu wissen und zu erfahren, dass Du nicht unterbrochen wirst, ermöglicht es Dir, wirklich eigenständig zu denken. Ich gebe Dir mein Versprechen, ich werde Dich nicht unterbrechen: Ich höre Dir zu, um zu hören, was sich bei Dir entfacht:
Katrin, worüber möchtest Du nachdenken und was sind Deine Gedanken?“

Ich bekomme 50 Minuten Zeit geschenkt. Zeit, um für mich allein zu denken. Und ich tauche ein und bin fasziniert, von meinem eigenen Denken, wohin es mich führt und wie viel weiter ich im Denken und Fühlen komme, wenn ich meine Gedanken ausspreche und mir eine Person gegenübersitzt, die wirklich zuhört, deren ganze Präsenz und Aufmerksamkeit darin besteht, mir zuzuhören und mir den Raum zu halten.

Was für ein befreiendes Gefühl! Und was für eine Explosion in meinem Inneren. Und gefühlt das erste Mal in meinem Leben erlebe ich die Kraft meines eigenen Denkens. Ich hatte – wie die Milane – meine Thermik gefunden. Es war leicht! Und ich wusste, dass möchte ich erforschen, diese Erfahrung anderen Menschen ermöglichen und die Welt ein klein wenig friedvoller machen.

Und so stieß ich auf die faszinierende Welt des Time to Think und des Thinking Environment® von Nancy Kline. Ich begann sie zu studieren und zu erforschen und wurde Thinking Environment®-Coach und Facilitator. Heute nehme ich selber wöchentlich Zeit für meine eigenen Denksitzungen mit wunderbaren Wegbegleiter*innen & Denkpartner*innen.

Ich weiß heute, dass es die Welt verändert, wenn es Räume gibt, in denen Menschen unabhängig und eigenständig denken dürfen. Sie ermutigt werden, ihr eigenes Denken und Fühlen zu erkunden. Und das kraftvolle und inspirierende Fragen neue Möglichkeitsräume öffnen. Mein Wissen und meine Erfahrungen fließen heute in all meine Arbeiten ein – im privaten wie auch im Business-Kontext.

Wenn wir beginnen, einander so zuzuhören, dass das Beste beim andern zum Vorschein kommt, …

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